Nachhaltigkeits-Nachmittag im Zeichen der Abwasserwirtschaft

Wie sieht die Kläranlage der Zukunft aus – und welche Rolle spielt sie für eine nachhaltige Energie- und Ressourcenversorgung? Diese Fragen standen im Zentrum des Nachhaltigkeitsnachmittags, der am 27. November im Rahmen der Future@HsH-Reihe an der Hochschule Hannover stattfand. 

Kläranlagen als Schlüssel zu einer nachhaltigen Infrastruktur

Dr. Christian Koll (aqua consult Ingenieur GmbH) zeigte in seinem Vortrag, dass moderne Kläranlagen längst mehr können als Abwasser reinigen. Sie entwickeln sich zu zentralen Bausteinen einer nachhaltigen Daseinsvorsorge. Anhand aktueller Praxisbeispiele beleuchtete er Entwicklungen wie die vierte Reinigungsstufe, die Mikroverunreinigungen gezielt entfernt, innovative Verfahren zur Ressourcengewinnung – etwa Phosphor-Recycling – sowie digitale Technologien, die Anlagenprozesse effizienter und klimafreundlicher machen.

Thermische Klärschlammverwertung als Chance für „grüne“ Wärme

Im Anschluss gab Dr. Tammo Rebling (u&i – umwelttechnik & ingenieur GmbH) einen fundierten Überblick über die thermische Klärschlammverwertung. Er erläuterte die wachsende Bedeutung dieses Verfahrens im Zuge der novellierten AbfallKlärV und die Chancen, die sich daraus besonders für die regionale Energieversorgung ergeben. Ein zentrales Stichwort: „grüne“ Fernwärme, die durch innovative Verwertungsprozesse zunehmend Realität werden kann.

Starker Austausch für eine nachhaltige Region Hannover

Organisiert vom HannoTalents-Kolleg Nachhaltige Energiesysteme und dem FZ EMP, verdeutlichte das Vernetzungstreffen, wie wertvoll der Dialog zwischen Forschung und Praxis ist. Gerade in der Abwasserwirtschaft, die sich dynamisch weiterentwickelt, leisten anwendungsnahe Forschung und gezielter Wissenstransfer einen entscheidenden Beitrag zu nachhaltigen Lösungen.