Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten Einblicke in die Motive, Erwartungen und Bildungsstrategien, mit denen Studierende sich die Hochschule zu eigen machen. „Ihre Vorstellungen vom Studium sind je nach sozialer Herkunft sehr verschieden“, sagte Dr. Andrea Lange-Vester aus dem Ressort ZLB – Lehre und Beratung der HsH. “Während Studierende gehobener Herkunft in der Regel selbstsicher mit den Anforderungen ihres Faches umgehen können, müssen sich Studierende aus Familien ohne akademische Erfahrungen oft mühselig mit den Voraussetzungen ihres Studiums vertraut machen.“ Allerdings ist bislang wenig darüber bekannt, wie sich die Wahrnehmungen innerhalb der Studierendenschaft – nach sozialer Herkunft und Milieu, nach Geschlecht, Ethnie, Fachrichtung usw. – ausdifferenzieren. Ziel der Tagung war es, einen Überblick über vorhandene Untersuchungen zu Motiven und Sichtweisen der Studierenden zu schaffen.
Den Mittelpunkt der Veranstaltung bildeten 17 Fachvorträge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland, Luxemburg und der Schweiz. Den Anfang machten am 19. Februar zwei renommierte Forscher zum Thema „Neue deutsche Hochschulen? Soziale Öffnung und soziale Selektion unter sich ändernden Studienbedingungen“: Prof. Dr. Peter Alheit von der Georg-August-Universität Göttingen, der mit seiner „Biographietheorie" sozialwissenschaftlich und pädagogisch neue Perspektiven erschlossen hat, und Prof. Dr. Margret Bülow-Schramm von der Universität Hamburg, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat am Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung. Ihr Augenmerk galt in den vergangenen Jahren insbesondere der Untersuchung von Studienverläufen und dem Studienerfolg.
Anschließend wurden in verschiedenen Workshops ungleichheitsrelevante Fragen nach den milieuspezifischen Bildungsstrategien der Studierenden und ihren jeweiligen Passungen im Feld der Hochschule diskutiert. Zum Ende der Veranstaltung erfolgte schließlich noch ein Perspektivwechsel, mit dem soziale Herkunft und Sichtweisen von Lehrenden in das Zentrum gerückt wurden. Das vollständige Programm der Veranstaltung finden Sie unter diesem Link.