10.08.2020

Rückgang der Studienabbruchquoten zu verzeichnen

Die Studienabbruchquote unter den deutschen Studierenden ist gesunken: Im Vergleich zu den Berechnungen von vor zwei Jahren scheiden aktuell sowohl im Bachelor- als auch im Master-Studium weniger Studierende aus.

Das berichtet das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) und bezieht sich dabei auf das Ergebnis der neuen Studie „Die Entwicklung der Studienabbruchquoten in Deutschland“ auf Basis des Absolventenjahrgangs 2018. Demnach hätten insgesamt 27 Prozent der Bachelor-Studierenden der Anfangsjahrgänge 2014 und 2015 sowie 17 Prozent der Master-Studierenden des Anfangsjahrgangs 2016 ihr Studium abgebrochen. Das seien jeweils zwei Prozent weniger als bei Berechnungen auf Basis des Absolventenjahrgangs 2016.

Der Rückgang der Studienabbruchquoten lasse sich mit dem höheren Studienerfolg an Fachhochschulen erklären, heißt es in der Studie weiter. Im Bachelor-Studium seien die Abbrüche von 25 auf 23 Prozent zurückgegangen, im Master-Studium von 19 auf 13 Prozent. An den Universitäten verbleibe der Studienabbruch dagegen bei 32 Prozent (Bachelor) bzw. 19 Prozent (Master).

„Zum Rückgang des Studienabbruchs an den Fachhochschulen und zur Verhinderung eines Anstiegs an den Universitäten haben zweifelsohne die vielfältigen Maßnahmen vor allem im Rahmen des Qualitätspakts Lehre beigetragen, die in den letzten Jahren von den Hochschulen zur Sicherung des Studienerfolgs ergriffen wurden“, sagt Dr. Ulrich Heublein, Projektleiter der Studie beim DZHW. Allerdings solle nicht übersehen werden, dass gerade im Bereich der Naturwissenschaften noch viele Studierende im Studium scheitern und es hier weiterer innovativer Ideen bedarf, um mehr Studierende zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen.

An der Hochschule Hannover sind sowohl das vom BMBF im Rahmen des Qualitätspakts Lehre geförderte Verbundprojekt "eCompetence and Utilities for Learners and Teachers eCULT+" als auch das Einzelprojekt "MyStudy – Integration heterogener Lernkulturen durch beratende Begleitung, curriculare Entwicklung und neigungsgerechte Kompetenzentwicklung" am Servicezentrum Lehre angesiedelt, wodurch die interne Kooperation sehr erleichtert wird. Während das Projekt eCULT+ die digitale Lehre fördert, besteht das Projekt MyStudy aus verschiedenen Projektteilen, die Hochschulverwaltung, Lehrende und Studierende seit 2012 unterstützen. Neben dem Akademischen Controlling und der hochschuldidaktischen Qualifizierung von Lehrenden stehen vor allem die Studierenden selbst im Fokus. Ziel ist es, durch individuell ansetzende Programme mehr Orientierung im Studium zu bieten, Unsicherheiten zu verringern, die Studienmotivation zu steigern und dadurch bessere Studienleistungen zu fördern. Für diesen Ansatz steht insbesondere die Studienverlaufsberatung (MyStudy-Beratung). Dieses spezielle Beratungskonzept und die dazugehörigen Gruppenangebote basieren auf einer möglichst engen Begleitung der Studierenden im Studienverlauf.

Bis 2020 war auch das Verbundprojekt „STHAGE: Studienabbruch, Habitus und Gesellschaftsbild“ an der Hochschule Hannover angesiedelt. Es ging mit einem qualitativen Ansatz der Frage nach, wie Studienabbrüche entstehen und ergänzte damit die Perspektive der Studienabbruchforschung. Auch wurde betrachtet, wie Studienabbrüche biografisch verarbeitet werden, in welcher Weise sich etwa persönliche und berufliche Neuorientierungen ergeben oder Weiterbildungen anschließen. Gemeinsam mit der Universität Duisburg-Essen arbeitete die HsH an diesen Forschungsfragen.

Die aktuelle Studie des DZHW kann unter https://www.dzhw.eu/publikationen/brief abgerufen werden.

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