Dr.-Ing. Markus Runde

Nach seiner Berufsausbildung und Hochschulreife startete Markus Runde 2004 ein Studium – damals noch mit dem Ziel des Diploms – der Elektro- und Informationstechnik mit der Fachrichtung Prozessinformatik und Automatisierungstechnik. Es folgte der Master-Abschluss. Anschließend ergab sich für ihn die Chance, als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem Projekt mitzuarbeiten, das wiederum die Türen öffnete für eine Promotion in Kooperation mit der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg.

Markus Runde blieb so über 10 Jahre der Hochschule Hannover in den verschiedenen Phasen seiner Ausbildung treu: „Ich denke heute noch gerne an meine Zeit an der Hochschule zurück, insbesondere an die Personen, die ich dort kennenlernen und die Erfahrungen, die ich damals sammeln durfte.“

Heute arbeitet Markus Runde in Ludwigshafen bei BASF SE im globalen Fachzentrum für Automatisierungstechnik und leitet dort ein Team, das die Betriebe des Chemiekonzerns bei der Umsetzung von Security-Konzepten unterstützt.

„Durch die eher kleine Community in meinem Fachgebiet habe ich das Glück, auch nach meiner Zeit an der Hochschule Hannover noch mit vielen Personen in Kontakt zu stehen.“

Markus Runde berichtet im Interview von seinen Erfahrungen aus dem Studium und blickt zurück, wie es ihn auf seine aktuelle Aufgabe vorbereitet hat.

Interview

Was hast du an der HsH gelernt, das du heute anwenden kannst? Was hast du erst durch die praktische Arbeit gelernt?
Sicherlich – ein Großteil des theoretischen Wissens erwirbt man an der Hochschule. Aber neben dem eigentlichen Inhalt habe ich im Studium vor allem strukturiertes, methodisches und auch wissenschaftliches Arbeiten gelernt. In der Praxis erzielt man jedoch vor allem dann Erfolge, wenn man in einem Team mit Experten auf ihren jeweiligen Gebieten zusammenarbeitet – und das erfährt man erst wirklich durch praktische Anwendung und im Job. Einen Vorgeschmack darauf bekam ich allerdings schon im Studium, zum Beispiel in den vielen praktischen Laboren und dem Austausch zwischen Lehrkräften und Kommilitonen.

Ist deine jetzige Arbeit so, wie du sie dir als Student*in vorgestellt hast?
Besser! Als Student hatte ich oft das Gefühl, dass die Theorie nur schwer in einer praktischen Umgebung Anwendung finden wird. Es gab Professoren, die es damals so auf den Punkt gebracht haben: „Sie können Differentialgleichungen berechnen … der obere offene unendliche Halbraum ist für Sie kein „leerer Kopf“ … aber am Ende des Tages werden Sie oft merken, dass es manchmal nur den guten Dreisatz und gesunden Menschenverstand braucht.“ Dieser Satz ist mir ganz besonders in Erinnerung geblieben. Damals sicherlich provokativ gemeint, aber aus heutiger Sicht kann ich sagen: Der Professor hat Recht behalten! Die Fähigkeit, das Gelernte in etwas Praktisches und Umsetzbares zu verwandeln, macht den Spaß aus. Das Handwerkzeug hierfür habe ich an der Hochschule erworben.

Was ist das größte berufliche Projekt, an dem du bislang mitgearbeitet hast?
Das Feld der Security umfasst so viele Themen, dass es mir schwer fällt eine Aussage dazu zu treffen, ob ein einzelnes Projekt oder ein einzelnes Thema herausstechen. Ich habe das Glück, in all diesen Themen vielfältig mit vielen Freiheitsgraden unterstützen zu können und mit einem globalen Team im stetigen Austausch zu stehen. Im konkreten Fall kam es dann zu einer Mitwirkung und Teilleitung eines fünfjährigen Projekts, das weltweit zum Ziel hatte, die Security in den Automatisierungssystemen der BASF zu verbessern – das würde zu dieser Frage sicherlich am besten passen!

Was würdest du deinem "ICH als Erstsemester" raten, aus deiner jetzigen Perspektive?
Ich würde ihm raten, neben dem Studium und dem persönlichen Umfeld die „außerstudentischen Aktivitäten“ nicht zu vernachlässigen! Ebenso sollte jede*r Studierende die Zeit des Studiums nutzen, um auch mal in andere Bereiche hineinzuschnuppern. Aber vor allem würde ich jedem Studienanfänger empfehlen, sich in dieser Zeit an der Hochschule zwischenmenschlich weiterzuentwickeln, wo immer es geht. Viele Kontakte bleiben ein Leben lang!