13.04.2023

Forschungsprojekt an der Hochschule Hannover zum Multi-Objekt-Tracking für intelligente Kameras

Innovationspotenzial intelligenter Kameras nutzen: Anfang April startete das Projekt „eMOTion – Effizientes Multi-Objekt-Tracking für Edge-basierte KI-Vision-Systeme“ unter der Leitung von Prof. Dr. Adrian Pigors.

Innovationspotenzial intelligenter Kameras nutzen: Anfang April startete das Projekt „eMOTion – Effizientes Multi-Objekt-Tracking für Edge-basierte KI-Vision-Systeme“ unter der Leitung von Prof. Dr. Adrian Pigors. Ziel ist die Entwicklung eines Verfahrens für Multi-Objekt-Tracking (MOT), das in Echtzeit auf Smart-Kameras läuft.

 

Intelligente, smarte Kameras sind ein wesentliches Anwendungsfeld künstlicher Intelligenz. Mithilfe von Deep-Learning-Methoden wurden bereits große Fortschritte im Gebiet des maschinellen Sehens erzielt. Die KI-Verfahren, welche bisher auf Smart-Kameras eingesetzt werden, sind allerdings auf einfache Computer-Vision-Aufgaben beschränkt und können meist nur statische Szenen auswerten. 

An diesem Punkt setzt das Projekt „eMOTion“ an: Hauptziel ist die Entwicklung eines besonders effizienten MOT-Algorithmus mit einer automatischen MOT-Modellgenerierung für beliebige Anwendungsbereiche, so dass Multi-Objekt-Tracking für den professionellen Einsatz auf Smart-Kameras möglich wird. Dadurch können dynamische Szenen verarbeitet und der Bewegungsverlauf von mehreren Zielobjekten gleichzeitig in einem Video erkannt werden. Anwendungsmöglichkeiten hierfür sind beispielsweise die Überwachung von Gefahrenbereichen in der industriellen Produktion, die Erfassung von Waren- und Materialbewegungen in der Logistik und Industrie oder die Echtzeitanalyse von Personenströmen.

Anspruch des Projekts ist die Entwicklung eines Edge-basierten KI-Systems, das Multi-Objekt-Tracking läuft also in Echtzeit und hoher Qualität lokal auf der Smart-Kamera. „Das ist ein enormer Vorteil gegenüber den bereits existierenden Vision-Systemen mit Multi-Objekt Tracking“, sagt Adrian Pigors, „da diese auf lokalen PCs oder entfernten Cloud-Servern basieren, auf denen die umfangreichen Videodaten der Kameras verarbeitet werden müssen“. Das System hat daher geringe Anforderungen an die lokale Netzinfrastruktur und garantiert Datensouveränität.

Das Projekt ist an der Fakultät IV – Wirtschaft und Informatik in der Abteilung Informatik angesiedelt. Partner ist das 2018 gegründete IoT- und Software-Unternehmen SMAVOO GmbH aus Hannover. SMAVOO deckt die Kompetenzgebiete Hardware-, Embedded und Softwareentwicklung sowie Data-Science und Künstliche Intelligenz ab. Gestartet ist das Projekt im April 2023 und läuft bis Ende März 2025. Förderung erhält das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in Höhe von 181.740 Euro.